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AutorenbildRoger Spiess

N A K E D in/and/or COMMUNITY

Ich bin, weil du bist. Ubuntu.


Sawubona. Ist ein Grusswort im südlichen Afrika. Es bedeutet: Ich bestätige dir, dass es dich gibt.

Dies entspringt der Ubuntu Lebensphilosophie die unter vielen Völkern des südlichen Afrika verbreitet ist. Vermutlich liegt ihr Ursprung bei den Khoi San, einem der ältesten Völker der Welt. Die tiefere Essenz des Ubuntus findet sich in einem Satz: Ich bin, weil du bist.

Wie schön, einander so zu begegnen. Einander zu bestätigen, dass wir da sind, dass wir existieren und, dass wir wahrgenommen werden.


 Ein weiteres Sprichwort von Ubuntu sagt: Es braucht Menschen, um Mensch zu werden.


Und genau dies ist in der Sexualität nicht anders. Wir sind alle sexuelle Beziehungswesen. Wir leben durch die Sexualität, und wachsen durch die Beziehung mit andern Menschen. Wir brauchen die Gemeinschaft, und geben sie selbst dann nicht auf, wenn sie, wie in Supergrossstädten fast unkontrollierbare Ausmasse annimmt, und sich die Menschen gegenseitig gar nicht mehr kennen, und auch nicht mehr vertrauen.



Das ist, was wir mit N A K E D ansprechen wollen. Denn wir erleben es immer wieder in unseren und andern Tempeln. Die Menschen kommen um wieder einmal Berührung zu erleben. Eine Partnerin oder einen Partner zu finden. Um Liebe und Berührung zu erhalten, weil da Einsamkeit ist, keine Gemeinschaft, in der wir eingebettet sind, in der wir uns andern mit-teilen, in der sich uns andere mit-teilen. So viele Menschen gehen an die Tempel Abende, treffen Menschen zu mehr oder weniger sexuellem Austausch – und sind danach wieder alleine. Es wiederholt sich in den Tempeln und sexpositiven Räumen das, was sich in der Realität schon lange eingeschlichen hat: Wir sind in unserer Gesellschaft mitten drin, und doch allein.


Vor allem in der Sexualität haben wir uns von einander entfernt. Wir folgen eher den Vorstellungen und Lehren von andern Menschen, weil wir in einer Gesellschaft leben, die von wenigen für viele geprägt wurde. Wir folgen Methoden und Konzepten eher, als dem was in uns ist. Ich erhalte den falschen Spiegel von Menschen um mich herum, wenn ich versuche, mich in Methoden und Konzepten zu zeigen denen ich folge, als dass ich mich mit meinem Herzen, meinem Körper und meiner Seele zeige. Wenn ich dir meine Konzepte zeige, verstecke ich mein Herz und meine Gefühle. Ich zeige mich buchstäblich nicht N A K E D.

Wir laden dich ein, zurück in die Gemeinschaft zu kommen. Einer Gemeinschaft die den Boden gibt den wir brauchen, um wirklich frei sein zu können. Ein Widerspruch? Nein. Ubuntu überliefert uns die Ansätze dazu. Ubuntu ersetzt Methoden, Konzepte und Regeln mit nichts anderem als Menschlichkeit.



Die südafrikanische Schriftstellerin und Philosophin Barbara Nussbaum erzählt:

„Da gab es in einem Dorf einen sehr unartigen frechen 16jährigen. Und die Ältesten kamen zusammen und überlegten sich, wie sie mit dem Übeltäter umgehen sollten. Die Strafe, für die sich entschieden, bestand darin, dass der Jugendliche ein ganzes Wochenende in der Mitte eines Kreises sitzen musste, während die Dorfbevölkerung um ihn herum herumging und immer wieder sagte: „Wir lieben Dich wirklich!“ Das war ihre Art, ihn zu bestrafen.“


N A K E D

Sexuality in/and/or Community12.-15. Dezember ’24Schloss Glarisegg – CH

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